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Chronik - Die Brandgeschichte des Marktes Perg vor 1873 
 
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Die Zeit vor der Gründung einer Feuerwehr

Perg wurde seit alters her von vielen Brandunglücken heimgesucht, welche die feuergefährliche Bau- und Dachungsart der Gebäude und der Bestand vieler feuergefährlicher Handwerksbetriebe (Hafner, Bäcker, Pulvermacher), Sorglosigkeit und Unachtsamkeit der Bewohner und nicht zu allerletzt Brandleger erklärlich machen.

Eine lückenlose Auflistung der Brände von Perg ist aufgrund fehlender Dokumentation nicht möglich, aber hier einige der bedeutendsten Brände:
 
1470
Im Jahre 1470 brannte der Ort bei dem Fehdezug Wilhelms von Puchheim ab. Dies musste die Bewohner umso härter treffen, als die ja niemals befestigte Siedlung sicherlich bei den Einfällen der Hussiten (1428, 1442) wie so viele andere Orte des Mühl- und Waldviertels auch, niedergebrannt worden seien dürfte. Näheres wissen wir mangels von Quellen nicht.
 
1579
Am Erchtag (Dienstag) vor dem 13. März 1579 brach im Hause des Sattlers Stephan Kholperger in der Kühgasse durch Unvorsichtigkeit ein Brand aus, dem die Stadeln der Bürger Paul Raubnitsch, Niklas Kholler, Pankraz Promer und Wolf Schaumberger zum Opfer fielen.
 
1629
Spätestens im 17. Jhdt. war auch der Markt bereits - und zwar hauptsächlich wegen der leichteren Brandverhütung und -bekämpfung - in Viertel eingeteilt, an dessen Spitze ein Viertelmeister (mit Stellvertreter) stand. Als Ende Mai 1629 Gerüchte über Brandstifterei umgingen, wurde auf dem Kirchturm ein Feuerwächter untergebracht. In den Jahren darauf folgten verschiedene Verbote bei Strafe des Marktrichters, die Brände verhindern sollten.
 
1657
Am 9. April 1657 brach wieder eine "Brunst" aus; der Schaden war bedeutend. Für die abgebrannten Bürger, zu denen u. a. auch der Schneider Veit Lang gehörte, wurde eine Brandsteuer, d. h. eine öffentliche Sammlung, bewilligt, welche die Bürger Jörg Kogler und Hans Grabner durchführten. Die Brandursache ist uns nicht bekannt.
 
1686
Am Pfingstsonntag 1686 brannten vier Häuser ab. Einer nicht gesicherten Überlieferung nach sei die Frau des Weißgerbers wegen Legen eines Brandes vom Landesgericht hingerichtet worden.
 
1708
Am 16. Juli 1708 brannten zwischen 14 und 15 Uhr binnen einer halben Stunde (!) die Kirche, ein Teil des Pfarrhofes, das Schulhaus und weitere 108 Häuser ab. Das Feuer war im Stadel des Fleischers Hans Pötzleder auf dem Platz ausgebrochen, angeblich durch Legung.
 
1709
Bei einem schweren Nachtgewitter mit Hagel vom 26. Juni auf den 27. Juni 1709 brannten durch Blitzschlag in der Stadelgasse vier Stadeln ab.
 
1802
Am 12. Oktober 1802 brach im Stadel des Chirurgenhauses (Bad) ein Brand aus, der binnen kürzester Zeit die anliegenden und binnen einer weiteren halben Stunde noch 43 Häuser und zehn Stadeln einäscherte. Betroffen waren vor allem die Badgasse, die Herrenstraße, der östliche und nördliche Teil des Platzes. Die meisten Leute konnten nichts als ihr Leben retten. Zum Löschen war auch Graf Thürheim von Schwertberg mit seinem Pfleger Karl Hartleuthner mit zwei Spritzen, wie auch die Mauthausner mit ihren Spritzen erschienen.
 
1837
In der Sonntagnacht vom 24. auf den 25. September 1837 brannten 17 Stadel und ein Inleuthäusl, vermutlich durch Brandlegung ab.
 
1839
Am 28. Oktober 1839 brannten aus unbekannter Ursache das Rathaus, die Häuser auf dem Platz bis Nr. 7 und wieder die Badgasse ab.
 
1848
1848 brannten mehrere Häuser ab.
 
1861
1861 brannten in der Herrenstraße sieben Häuser ab.
 
1868
1868 brannten zwei Häuser ab.
 
1872
Mehrere Stadeln brannten 1872 ab.
 
Quelle: Dr. Gustav Brachmann, Mühlviertler Heimatbücher, Jahrgang II/1962
 
 
 
 
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