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Atemschutz
 
Das Thema Atemschutz (kurz AS) wird in unserer modernen und schnelllebigen Zeit immer mehr ein zentrales Thema. Waren es früher die klassischen Brandeinsätze in Gebäuden, die die Atemschutzträger forderten, so sieht sich diese Spezialtruppe heute vielerlei weiterer Gefahren ausgesetzt. Fahrzeugbrände, Gefahrengut-Unfälle, Gas-Austritte und viele weitere Szenarien erweitern das Einsatzspektrum und erfordern eine umfassende Ausbildung für jeden Atemschutzträger auf diesem Sektor.
 
 
Gerätearten
 
Leichter Atemschutz (Umluft-abhängig)

Bei Verwendung des leichten Atemschutzes wird auf die Maske - in Perg die Dräger Panorama Nova Normaldruckmaske bzw. die Dräger Futura 2 Überdruckmaske mit Adapter - ein Kombinations-Filter aufgeschraubt. Dieser Filter schützt gegen organische Gase (Lösungsmittel, ...), anorganische Gase (Chlor, Blausäure, ...), Saure Gase (Schwefeldioxid, ...), Ammoniak (NH3), Quecksilber-Dämpfe und Staub-Partikel.
Eine Filtermaske kommt hauptsächlich im Außenbereich bei geringerer Schadstoffbelastung zum Einsatz.

 
Schwerer Atemschutz (Umluft-unabhängig)

Für den schweren Atemschutz werden vorwiegend Pressluftatmer verwendet. Die Feuerwehr Perg setzt zwei verschiedene Überdruck-Systeme jeweils in Kombination mit der Maske Dräger Futura F2 ein.
Das Gerät Dräger PSS90 (RLF, LFB) ist ein Zwei-Flaschen-System mit zwei 4l-Stahlflaschen und einer Druckanzeige am vollelektronischen Bodyguard 2 mit Totmann-Warneinrichtung. In die Flaschen wird Atemluft mit rund 200 bar gepresst.
Im TLF werden Geräte vom Typ PSS7000 von Dräger gehaltert. Bei diesem System kommt jeweils nur mehr eine 6,8l-Flasche aus CFK zum Einsatz. Diese wird mit 300 bar gefüllt. Das System ist durch seine Konstruktion wesentlich leichter und durch die Ausstattung mit einem analogen Manometer ausfallsicherer.
Für die Mannschaft von HUB Perg stehen zwei Stück Normaldruck-Pressluftatmer von Auer mit der Maske Auer 3S zur Verfügung.

Mit allen Systemen stehen dem Atemschutzträger gesamt ca. 1600 l Luft für den Einsatz zur Verfügung. Dies ermöglicht je nach Belastung (Intensität der Tätigkeit, Tagesverfassung, klimatische Einflüsse) eine Einsatzzeit von 25 bis 30 Minuten.

Die Ausrüstung vom ASF beinhaltet darüber hinaus noch 6 Stk. Twin Pack vom Typ Dräger PSS90. Hier kommen zwei Stück 6,8 l/300bar-CFK-Flaschen zum Einsatz, was die Einsatzzeit mehr als verdoppelt.

 
Des Weiteren sind bei der FF Perg zwei Saugschlauchgeräte (auch Frischluftgeräte genannt) im Einsatz. Dieses besteht aus einer Maske, einem formbeständigen Saugschlauch und einem Grobstaubfilter. Diese Geräte kommen vor allem bei engen Raumverhältnissen, z. B. in Brunnen und Schächten, zum Einsatz.
 
 
Spezialanzüge
 

Die größte Herausforderung für den Atemschutzträger stellen Einsätze mit dem Vollschutzanzug (Foto links) dar. Dieser Anzug schützt vor Chemikalien und entspricht der Schutzstufe 3. Zu den rund 16 kg der Atemschutzausrüstung kommt jetzt noch erschwerend hinzu, dass über diese noch ein sowohl die Bewegungsmöglichkeiten als auch die Rundumsicht einschränkender Anzug angelegt werden muss. Bereits nach kurzen Einsatzzeiten stoßen die Spezialisten hier an ihre Leistungsgrenzen. Diese Anzüge mit zugehöriger Funktions-Unterbekleidung sind wie das ASF in Perg stationiert. Auch Chemikalienschutzanzüge der Stufe 2 (nicht gasdicht) stehen zur Verfügung.

Bei extremen thermischen Strahlungen (Hitze) kommt die Hitzeschutausrüstung (Foto rechts) zum Einsatz. Diese schützen die Träger kurzzeitig vor Flammen und hohen Temperaturen.

 
 
Atemschutzwerkstatt
 

Das Zentrum des Atemschutz-Sektors stellt bei der FF Perg die AS-Werkstatt dar. Hier werden Masken und Atemschutz-Geräte nach Einsätzen und Übungen, aber auch in einem bestimmten Zeitintervall gereinigt und geprüft. Dafür stehen ein eigener Reinigungsbereich und eine Maskentrocknungsanlage zur Verfügung. Auch eine Füllleiste mit eigenem Pufferspeicher für leere AS-Flaschen ist in der Werkstatt untergebracht.Der Atemschutzwart hat hier sein Büro.

 
 
Atemschutzfahrzeug
 
Das Atemschutzfahrzeug (ASF) des Landesfeuerwehrkommandos OÖ für den Bezirk Perg ist ebenfalls bei der Feuerwehr Perg stationiert. Dieses Fahrzeug kann bei Bedarf (z.B. bei einem größeren Brand) von jeder Feuerwehr angefordert werden. Mit dessen Hilfe können vor Ort geleerte AS-Flaschen wieder befüllt werden. Aber auch für die ersten Schritte bei Gefahrengut-Unfällen oder Gasaustritten ist das Fahrzeug ausgerüstet. Für größere Unfälle im Bereich Gefahrengut ist ein Gefährliche Stoffe-Fahrzeug (GSF) in Freistadt stationiert.
 
Ausrüstung:
   • Atemluftkompressor Typ N-550 E (550l/min)
   • Pufferspeicher 2 x 15.000 Liter (50l/300Bar)
   • 2 Füllleisten zum Füllen von AS-Flaschen (ges.4x300Bar und 6x200Bar)
   • Einbau-Stromgenerator 30kVA
   • Dräger PSS90 Twinpack 300 bar
   • Vollschutzanzug der Schutzstufe 3 (gasdicht) inkl. externer Luftversorgung
   • Schutzanzug der Schutzstufe 2 (nicht gasdicht)
   • Ex-Meter und Gasspürpumpe
   • Umfeldbeleuchtung und Lichtmast
   • Schnelleinsatzzelt und Markise
   • Verkehrsleiteinrichtung und Absicherungsmaterial
   • Material zum Einrichten eines Atemschutzsammelplatzes




Details zum ASF >>

 
 
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Perg   |   Dirnbergerstraße 17   |   4320 Perg   |   Austria