Wird die Feuerwehr Perg benötigt, erfolgt nach einem Notruf eine Alarmierung über die OÖ-Landeswarnzentrale in Linz. Der Pager ertönt, in Folge auch das Handy. Bei größeren Einsätzen erfolgt zusätzlich ein Sirenensignal. Ab diesem Zeitpunkt beginnt der Einsatz für die Feuerwehr.
Ein Alarm kann zu jeder Zeit erfolgen. Nicht selten werden die Perger Feuerwehrmänner aus dem Schlaf gerissen oder müssen ihren Arbeitsplatz verlassen.
Jeder Feuerwehrmann, der zum Zeitpunkt des Alarms seine Tätigkeit unterbrechen kann, kommt - zumeist mit dem privaten PKW, das heißt ohne Sonderrechte im Straßenverkehr - zum Einsatzzentrum.
Im Feuerwehrhaus ist inzwischen die gesamte Haustechnik angelaufen. Die Tore sind aufgesprungen, die Abgasabsaugung läuft, der Alarmtext wird auf den Bildschirmen angezeigt, usw. Die Einsatzzentrale wird besetzt, der Alarm quittiert und Kontakt mit der LWZ Linz hergestellt. Die persönliche Schutzausrüstung lagert in den Spinden hinter den Fahrzeugen. Jeder Feuerwehrmann muss seine gesamte Schutzausrüstung anlegen.
Die Einsatzfahrzeuge werden nacheinander gemäß der jeweils geltenden Ausfahrtsordnung besetzt. Der Maschinist (Kraftfahrer) ist für das Fahrzeug verantwortlich und nimmt das Fahrzeug in Betrieb. Der Fahrzeugkommandant nimmt am Beifahrersitz Platz und ist für die Mannschaft verantwortlich. Im Mannschaftsraum sitzt die Mannschaft. Bei Bränden müssen drei Mannschaftsmitglieder Atemschutz-tauglich sein. Ist das Fahrzeug besetzt, rückt das Fahrzeug aus. Im Regelfall dauert es je nach Verkehr, Witterung und Tageszeit nur 3 bis 5 Minuten, bis das erste Fahrzeug am Weg zum Einsatzort ist.
Mit Sonderrechten (Blaulicht/Folgetonhorn) erfolgt die Fahrt zum Einsatzort. Andere Verkehrsteilnehmer müssen nun den Einsatzkräften Platz machen. Die Mannschaft erhält noch während der Fahrt im Fahrzeug erste Befehle vom Fahrzeugkommandanten. Der Atemschutztrupp kann sich im Mannschaftsraum bereits komplett ausrüsten.
Der Fahrzeugkommandant des ersten Fahrzeugs vor Ort übernimmt vorerst die Einsatzleitung, bis Offiziere nachkommen. Der Einsatzleiter ist für die Erkundung und Abwicklung des gesamten Einsatzes verantwortlich. Er gibt Befehle an die Fahrzeugkommandanten weiter, diese teilen ihre Mannschaft ein. Der Maschinist bleibt beim Fahrzeug und bedient Pumpen und Aggregate. Der Einsatzleiter kann jederzeit weitere Einsatzkräfte oder Spezialfahrzeuge nachalarmieren. Die Kommunikation erfolgt per Funk mit der Einsatzzentrale, welche den Einsatz vom Feuerwehrhaus aus koordiniert.
Gewisse Tätigkeiten vor Ort verlaufen nach in Übungen trainierten Standardabläufen. Nachdem es aber keinen "Standardeinsatz" gibt, wird auch immer wieder ein hoher Grad an Flexibilität abverlangt.
Vor Ort wird auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Rettungs- und Notarztdienst sowie mit der Exekutive Wert gelegt. Die Kommunikation erfolgt über die jeweiligen Einsatzleiter vor Ort.
Ist der Einsatz abgeschlossen wird aufgeräumt und die Kräfte rücken ins Feuerwehrhaus ein. Im Feuerwehrhaus müssen alle Fahrzeuge, Geräte und die persönliche Schutzausrüstung wieder vollständig einsatzbereit gemacht werden. Erst wenn die vollständige Einsatzbereitschaft wieder hergestellt ist, endet der Einsatz, denn "nach dem Einsatz" ist "vor dem Einsatz".